So

23

Apr

2017

Angst überwinden - Lebensfreude gewinnen (4)

Ein Leitfaden zur Selbsthilfe - Schritt 10 - Final

 

Eine gekürzte Fassung erschien am 23.04.2017 im Preußenspiegel.

Durch die Schritte 1 bis 9 haben Sie sich eine Vision von einem glücklichen Leben erschaffen. Ein (Leit-)Bild davon, was Sie aus Ihrem Leben machen wollen, wofür es sich lohnt, morgens aufzustehen und etwas zu tun, ohne sich dazu überwinden zu müssen, und wofür man bereit ist, Mühen auf sich zu nehmen. Eine Veränderung, die man unbedingt will, bei der es einem unter die Haut geht. Und die Grundlage waren keine idealisierende Wunschvorstellungen, sondern Dinge, die aufgrund früherer Erfahrungen nachweislich bei Ihnen zu einem sehr hohen Wohlbefinden führen. Nun wollen wir noch dafür sorgen, dass Sie diese Vision nicht aus den Augen verlieren und sie im Unterbewusstsein verankern. Denn, wenn es Ihnen gelingt, diese Vision in Ihrem Unterbewusstsein zu verankern, dann haben Sie quasi einen Autopiloten installiert.

 

Schritt 10 - Priorisieren

Lesen Sie sich die Punkte Ihrer Einkaufsliste nochmals durch und vergegenwärtigen Sie sich dazu in Gedanken das entsprechende Bild oder den (Lösungs-)Film aus Schritt 9. Wählen Sie zum Schluss 7 Punkte aus, die Ihnen im Moment am wichtigsten sind.

 

Warum 7 Punkte? - Ein kleiner Exkurs

Unser Gehirn lernt grundsätzlich auf zwei verschiedene Arten, nämlich erstens durch emotionale Bindung und zweitens durch Wiederholung. Wenn Sie etwas traumatisches oder etwas sehr schönes erlebt haben, dann können Sie sich lange daran erinnern, selbst, wenn es sich nur einmal ereignet hat. Ebenso erinnern Sie sich gut an Dinge, die häufig vorkommen. Beides wollen wir bei der Methode nutzen. Um die emotionale Bindung kümmern wir uns bei Schritt 11, an dieser Stelle soll es um die bestmögliche Anzahl an Wiederholungen gehen.

Je häufiger desto besser, heißt also die Devise. Warum aber dann 7 Punkte und nicht nur 1 Punkt? Manchmal dauert es etwas, bis sich ein Punkt realisiert, im Extremfall kann es auch einmal Jahre dauern. Je nachdem, was Sie sich vorgenommen haben. Anfangs wären schnelle Erfolge jedoch günstig, um sich von der Wirksamkeit der Methode überzeugen zu können und motiviert weiterzumachen. Je mehr Punkte Sie gleichzeitig bearbeiten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Punkt darunter befindet, der sich kurzfristig realisiert. Wir brauchen also einen Kompromiss zwischen einerseits möglichst wenig Punkten, damit sie häufig wiederholt werden, und anderseits möglichst vielen Punkten, damit sich kurzfristige Erfolge einstellen. Als günstig haben sich in der Praxis bis zu 10 Punkte erwiesen. Ich empfehle Ihnen aus praktischen Gründen 7 Punkte zu nehmen. Der Grund für die Empfehlung führt uns zu Schritt 11.

 

Schritt 11 - Ihr Wochenplan

Verteilen Sie die 7 wichtigsten Punkte auf die 7 Wochentage. Jeden Montag beschäftigen Sie sich zukünftig nur mit Punkt 1 der 7 Punkte, dienstags mit Punkt 2 der 7 Punkte, und so weiter. So werden Sie ganz schnell die Liste nicht mehr benötigen. Der Wochentag reicht, um zu wissen, welches Thema an der Reihe ist. 

Die Beschäftigung ist ganz einfach. Stellen Sie sich in Gedanken das Bild oder den Film so lebendig wie möglich vor, so dass Sie das Wohlbefinden tatsächlich in diesem Moment spüren. Das ist wichtig für die emotionale Bindung.

Achten Sie darauf, dass Sie sich selbst auf dem Bild oder dem Film als Darsteller sehen können. Dadurch entsteht eine Sogwirkung. Ihr Unterbewusstsein erkennt, dass es ein erstrebsames Ziel ist und noch nicht real ist.

Zunächst wird Ihnen das in entspannten Situationen am einfachsten gelingen. Wenn Sie geübt sind, gelingt es Ihnen an jedem beliebigen Ort. Falls Sie Entspannungsmethoden wie Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training, Selbsthypnose oder Ähnliches beherrschen, können Sie das Bild oder den (Lösungs-)Film auch dort einbauen. Einfach am tiefsten Punkt der Entspannung, also kurz vor der Rückkehr ins Hier und Jetzt den Film vor dem inneren Auge ablaufen lassen. Beim Autogenen Training ist es die Stelle, wo Sie eventuell bereits schon jetzt Affirmationen einsetzen, bei Selbsthypnose ist es die Stelle, wo Sie Suggestionen einsetzen.

Je öfter Sie das am Tag machen, desto besser. Wie bei Schritt 10 beschrieben, ist Wiederholung wichtig. Einmal am Tag reicht aber auch schon aus. Sie machen es schließlich jede Woche. Mit etwas Übung ist es eine Sache von ein paar Minuten täglich. Haben Schritt 1 bis 9 eventuell Mühe und Zeit gekostet, ist die Umsetzung nun leicht und schnell zu erledigen.

 

Final - Es geht immer noch besser

Mit der Zeit werden Punkte dauerhaft in Erfüllung gehen. Dauerhaft in Erfüllung gegangen bedeutet, dass er sich mit zufriedenstellender Häufigkeit einstellt. Das Leben ist kein stabiler Zustand, sondern ein stetiges Kommen und Gehen. Alles ist im Fluss. 

Hat sich ein Punkt zufriedenstellend realisiert, suchen Sie sich einen neuen Punkt von der gesamten Einkaufsliste aus und nehmen diesen dann für den freigewordenen Wochentag. So können Sie diese Methode endlos fortführen.

 

Nun sind wir am Ende des Leitfadens angelangt und für Sie geht es jetzt richtig los. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!

 

Selbsthilfe heißt nicht Alleinsein 

Sollten Sie bei der Umsetzung unsicher sein, können Sie mir gerne Ihre Fragen stellen. Oder berichten Sie mir einfach nur von Ihren Erfahrungen. Entweder unten als Kommentar oder, wenn es nicht öffentlich sein soll, per E-Mail an mail@Heilpraxis-Christian-Berger.de oder schreiben Sie mir einen Brief. 

 

Ich freue mich auf unseren Kontakt und wünsche Ihnen viel Lebensfreude!

Ihr Christian Berger

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Fr

24

Mär

2017

Angst überwinden - Lebensfreude gewinnen (3)

Ein Leitfaden zur Selbsthilfe - Schritt 4 - 9

 

Eine gekürzte Fassung erschien am 26.03.2017 im Preußenspiegel.

Schauen wir uns zunächst nochmals kurz die ersten drei Schritte auf dem Weg zu einem glücklicheren Leben an: Sie haben ca. 30 bis 35 Punkte aufgelistet, die in der Vergangenheit nachweislich zu sehr hohem Wohlbefinden geführt haben. Diese Liste haben wir 'Ihre Einkaufsliste' genannt. Ihnen ist aufgefallen, dass auf Ihrer Liste auch Punkte standen, die Sie vermeiden wollen. Da Sie auf einer Einkaufsliste normalerweise nicht die Dinge aufschreiben, die Sie nicht einkaufen wollen, haben Sie sich überlegt, was Sie stattdessen wollen. Dadurch sind alle Verneinungen wie zum Beispiel 'kein', 'nicht', 'ohne', 'weder ... noch' und auch Silben wie furchtlos, schmerzfrei, unerschrocken von Ihnen entfernt worden. Ab und zu ist Ihnen aufgefallen, dass Sie sich Dinge wünschen, auf die Sie keinen Einfluss haben. Diese Punkte sind auf eine separate Liste verschoben worden. - In Schritt 4 bis 9 wird die Einkaufsliste nun finalisiert.

 

Schritt 4:

Mit Schritt 2 hatten Sie bereits begonnen, Verneinungen zu entfernen. Neben diesen direkt erkennbaren Verneinungen gibt es auch indirekte Verneinungen: 'bleiben lassen', 'egal sein', 'ignorieren', 'sich hinwegsetzen', 'übergehen', usw. Überlegen Sie sich, was Sie stattdessen möchten?

 

Warum sind Verneinungen derart ungünstig, dass sie in jedem Fall entfernt werden müssen?

Erstens stehen Verneinungen für eine Von-Weg-Motivation. Unklar bleibt, in welche Richtung es gehen soll und wo das Ziel liegt. Dadurch entsteht keine Richtlinie für zukünftige Entscheidungen. Es gibt eine Unzahl an Möglichkeiten, von etwas wegzukommen, doch für Sie persönlich nur eine begrenzte Anzahl an Möglichkeiten ein glückliches Leben zu leben. - 90 % unseres täglichen Lebens werden vom Unterbewusstsein bestimmt und nur 10 % vom Bewusstsein. Das Unterbewusstsein können Sie mit einem Taxifahrer vergleichen. Ein Taxifahrer braucht ein klares Ziel, zumindest schon einmal die Richtung, damit er losfahren kann. Wenn Sie sich in ein Taxi setzen und nur sagen: "Ich will hier weg. Fahren Sie einfach los!" und der Taxifahrer macht das sogar, dann kommen Sie zwar schnell von dem Ort weg, kommen allerdings irgendwo an. Im schlimmsten Fall ist der Ankunftsort noch schlimmer, als das, wovon Sie weggekommen sind.

Zweitens gibt es einen neurobiologischen Grund. Wenn ich Sie bitte, sich keinen rosaroten Elefanten vorzustellen, was stellen Sie sich dann vor? Einen rosaroten Elefanten! Das bedeutet, dass unser Gehirn sich immer zuerst das vorstellen muss, was es sich nicht vorstellen soll. Und damit werden genau die neuronalen Vernetzungen aktiviert und verstärkt, die für das Problem stehen und keine neuen neuronalen Netzwerke aufgebaut, die das Ziel repräsentieren. Dadurch richtet sich Ihre Aufmerksamkeit weiterhin auf das, was Sie vermeiden wollen, anstatt sich mit dem zu beschäftigen, was Sie erreichen wollen.

 

Schritt 5: Benutzen Sie nur eindeutig positiv besetzte Worte

'Selbstzweifel' wäre beispielsweise ein negativ besetztes Wort, das Sie durch Mut ersetzen könnten. Wahrscheinlich sind mit den Verneinungen auch die negativ besetzten Worte entfernt worden, aber lieber auf Nummer sicher geben und nochmals alles überprüfen. Denn mit negativ besetzten Worten aktivieren und verstärken Sie die neuronalen Vernetzungen, die für das Problem stehen, wie bei Schritt 4 beschrieben.

 

Ist Schritt 5 erledigt, sind alle Von-weg-Motivationen auf der Liste in eine Hin-zu-Motivation verwandelt worden. Das Ziel ist klarer geworden, zumindest schon einmal die Richtung. Dem Taxifahrer Unterbewusstsein können Sie im übertragenden Sinne zumindest schon einmal den Ortsteil oder die Strasse nennen. Besser wäre es natürlich, wenn Sie das Ziel ganz genau durch eine Strasse mit Hausnummer beschreiben könnten. Deshalb folgt jetzt Schritt 6.

 

Schritt 6: Konkretisieren

Beschreiben Sie alle Punkte ganz konkret: Was werden Sie sehen, hören und fühlen, wenn es erreicht ist? Wie werden Sie wissen, dass Sie es erreicht haben? Wo, wann, wie und mit wem wollen Sie es? Je konkreter, desto besser. Vielleicht kennen Sie dann nicht nur die Hausnummer, sondern auch die Etage, die Wohnung, das Zimmer, den Platz im Zimmer.

 

Schritt 7: Im Hier und Jetzt sein

Benutzen Sie dabei die Gegenwartsform. Statt 'Ich werde zukünftig …' schreiben Sie 'Ich bin …, ich mache ...'. Sie kennen das Sprichwort 'Morgen, morgen, nur nicht heute.' Wenn Sie sich jeden Tag sagen: "Morgen fange ich damit an!", dann werden Sie nie damit anfangen. Irgendwann müssen Sie sagen : "Jetzt sofort fange ich damit an!" Zielbeschreibungen in der Gegenwartsform sind verbindlicher und haben eher die Tendenz sich zu verwirklichen.

 

Schritt 8: Selbst bestimmen, wo es lang geht

Achten Sie darauf, dass alles nur durch Sie erzeugt und aufrechterhalten wird. Es darf nicht von anderen Personen oder Umständen abhängig sein. Wenn Sie ein selbstbestimmtes Leben leben möchten und die Erreichung Ihrer Wünsche sicher erreichen wollen, dann darf es nur von Ihnen selbst abhängig sein. Damit übernehmen Sie die volle Verantwortung und die volle Gestaltungsvielfalt Ihres Lebens.  

 

Schritt 9: Ihr Lösungsfilm

Machen Sie sich zu jedem Punkt auf der Einkaufsliste in Gedanken ein Bild oder besser einen Film, auf dem Sie sich selbst sehen, wie Sie diesen Punkt erleben. Auf einer Skala von 1 bis 10 - wobei 1 total uninteressant und 10 unwiderstehlich bedeutet - sollte das Bild bzw. der Film mindestens eine 9 erreichen. Falls nicht, überlegen Sie sich, welche Fähigkeit Sie besitzen müssten, damit der Wert auf der Skala um 2 Punkte steigt. Diese Fähigkeit nehmen Sie dann in die Beschreibung auf Ihrer Einkaufsliste auf. Vielleicht ist diese Fähigkeit bereits bei anderen Punkten Ihrer Einkaufsliste vorhanden. Falls nicht, dann sichern Sie mit Hilfe der Schritte 2 bis 9, das die neue Fähigkeit zielführend ist. Von der überarbeiteten Beschreibung machen Sie sich wieder ein Bild bzw. einen Film und bewerten das Ergebnis neu. Das machen Sie so lange, bis eine 9 oder 10 erreicht ist.

 

Sie haben Schwierigkeiten sich Bilder vorzustellen?

Von den Sinneskanälen Sehen, Hören, Fühlen hat jeder Mensch einen, den er bevorzugt. Sie können sich also entweder 

  • etwas gut in Bildern vorstellen → "Das kann ich mir vorstellen.",
  • Geräusche hören und innere Dialoge führen → "Das hört sich gut an."
  • oder haben ein gutes Gespür für etwas. → "Das fühlt sich gut an."

Um das herauszufinden, gehen Sie in Gedanken in die Vergangenheit und erinnern sich an eine beliebige Situation, zum Beispiel an einen Strandurlaub. Was kommt Ihnen als erstes in den Sinn? Sehen Sie den Strand oder hören Sie die Wellen oder spüren Sie eine Entspannung? Was als erstes kommt, ist Ihr bevorzugter Sinneskanal.

Letztendlich kommt es bei Schritt 9 darauf an, ob ein unwiderstehliches Gefühl entsteht. Ob Sie das durch Bilder erzeugen oder in dem Sie sich die Beschreibungen laut vorlesen oder direkt in Gefühle umsetzen ist nebensächlich.

 

Wie geht es weiter? 

Wenn Sie die Schritte 1 bis 9 durchgearbeitet haben, dann sind Sie schon jetzt einen riesigen Schritt weiter. Sie haben nun eine Vision von einem glücklichen Leben, und zwar nicht irgendein Idealbild, sondern etwas, was zu Ihrer individuellen Persönlichkeit passt.

Die noch ausstehenden Schritte werden Ihnen helfen, diese Vision im Unterbewusstsein zu verankern. Denn, wenn es Ihnen gelingt, diese Vision in Ihrem Unterbewusstsein zu verankern, dann haben Sie quasi einen Autoselbstfahrer installiert.

 

Selbsthilfe heißt nicht Alleinsein 

Sollten Sie bei der Umsetzung unsicher sein, können Sie mir gerne Ihre Fragen stellen. Oder berichten Sie mir einfach nur von Ihren Erfahrungen. Entweder unten als Kommentar oder, wenn es nicht öffentlich sein soll, per E-Mail an mail@Heilpraxis-Christian-Berger.de oder schreiben Sie mir einen Brief. 

 

Ich freue mich auf unseren Kontakt und wünsche Ihnen viel Lebensfreude!

Ihr Christian Berger

 

P.S.: Die finalen Schritte erfahren Sie am 23. April 2017.

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Fr

24

Feb

2017

Angst überwinden - Lebensfreude gewinnen (2)

Ein Leitfaden zur Selbsthilfe - Schritt 2 + 3

 

Eine gekürzte Fassung erschien am 26.02.2017 im Preußenspiegel.

Was benötigen Sie für ein glückliches Leben? Dafür gibt es keine allgemein gültige Antwort. Die Antwort ist sehr persönlich und individuell. Außerdem sollte die Frage nicht nur theoretisch, sondern nachweisbar beantwortet werden. Es wäre schade, wenn Sie Dingen hinterherjagen würden und dann feststellten, dass es Sie letzten Endes doch nicht glücklich macht. Um dem vorzubeugen, haben Sie im Schritt 1 die Frage beantwortet „Wie sieht mein Leben aus, wenn ich mich absolut wohl fühle?“. Also Dinge, die in der Vergangenheit oder Gegenwart bereits zum gewünschten Ergebnis geführt haben.

 

Sie haben Schwierigkeiten bei Schritt 1?

Ihnen fallen einfach keine 30 bis 35 Punkte ein, obwohl Sie sich wirklich Mühe gegeben haben und sich viel Zeit dafür genommen haben. Vielleicht hilft Ihnen der Weg durch die Hintertür, nämlich erst einmal zu notieren, was Sie unglücklich macht. Wir Menschen sind oft empfänglicher für das Negative als für das Positive. - Ein kleiner Selbsttest: Es gelingen Ihnen am Tag von zehn Aufgaben neun recht ordentlich und nur eine Aufgabe geht daneben. Welches Resümee ziehen Sie am Abend?

  1.  "Es war ein erfolgreicher Tag, weil mir so gut wie alles gelungen ist!"
  2.  "Ich fühle mich nicht gut, da mir die misslungene Aufgabe nicht aus dem Kopf geht."

Die meisten Menschen reagieren eher wie im zweiten Fall. Die Aufmerksamkeit geht deshalb auf das Negative, weil sich hierin mögliche Gefahren verbergen könnten. Es ist also eine natürliche Schutzfunktion. - Sie können sich diesen Umstand zunutze machen. Notieren Sie zunächst, was Sie unglücklich macht: „Wie sieht mein Leben aus, wenn ich mich absolut unwohl fühle?“. Was war da gewesen? Was genau hat Sie unglücklich gemacht? Überlegen Sie danach, was Sie stattdessen bräuchten, um glücklich zu sein. Gehen Sie erst zu Schritt 2 über, wenn auf Ihrer Liste ca. 30 Punkte stehen.

 

Schritt 2 - Eine Präzisierung der Einkaufsliste

Gerade haben Sie erst Ihre Einkaufsliste erstellt und schon sollen Sie sie überarbeiten? Das ist richtig! Denn auf Ihrer Liste stehen garantiert Punkte, die Sie nicht wollen. Auf eine Einkaufsliste schreiben Sie aber normalerweise nicht auf, was Sie nicht einkaufen wollen. Wandeln Sie also alle Punkte auf der Liste, die Sie nicht wollen, in Punkte, die Sie stattdessen wollen. Das bedeutet, dass alle Verneinungen entfernt werden müssen, wie zum Beispiel

  • kein
  • nicht
  • ohne, weder ... noch
  • niemand, nichts, nie, niemals, nirgends, nirgendwo, nirgendwohin
  • furchtlos, schmerzfrei
  • unerschrocken, usw.

Schauen Sie sich jeden Punkt Wort für Wort, Silbe für Silbe an. Verneinungen werden schnell übersehen.

 

Schritt 3 - Was tun mit Unabänderlichem?

Während Sie sich so intensiv mit Ihren Wünschen und Bedürfnissen auseinandersetzen, werden Sie auf Dinge stoßen, die unabänderlich sind. So wünschen wir uns alle, dass unsere Familie stets gesund ist, doch das ist unrealistisch. Setzen Sie diese Punkte als Schritt 3 auf eine separate Liste. Mit dieser Liste werden wir uns zu einem späteren Zeitpunkt beschäftigen. Man könnte zwar auf dem Standpunkt stehen, dass man sich nicht mit Gegebenheiten auseinanderzusetzen braucht, die man sowieso nicht ändern kann. Aber auf der Seele liegen sie einem dann doch. Sich nicht damit zu beschäftigen, hieße lediglich, sie zu verdrängen. Das löst das Problem jedoch nicht. Darum ist es wichtig, dass man auch zu unabänderlichen Gegebenheiten eine möglichst positive oder zumindest neutrale Haltung entwickeln kann. Doch zunächst wollen wir uns auf die Einkaufsliste konzentrieren und diese zum Abschluss bringen, damit wir möglichst zügig eine übergeordnete Vision entwickeln.

 

Veränderungsarbeit braucht Geduld

Dieser Prozess braucht neben Ruhe und Zeit eine Portion Geduld. Die Schritte wirken beim ersten Lesen so einfach, dass man meint, sie schnell aus dem Handgelenk schütteln zu können. Aber wahrscheinlich merken Sie , dass Sie es nicht ganz so schnell zu Papier bringen. Bleiben Sie dran! Sie investieren in ein bewussteres, selbstbestimmteres, glücklicheres Leben. Sie sehen, es lohnt sich! 

 

Selbsthilfe heißt nicht Alleinsein 

Sollten Sie bei der Umsetzung unsicher sein, können Sie mir gerne Ihre Fragen stellen. Oder berichten Sie mir einfach nur von Ihren Erfahrungen. Entweder unten als Kommentar oder, wenn es nicht öffentlich sein soll, per E-Mail an mail@Heilpraxis-Christian-Berger.de oder schreiben Sie mir einen Brief. 

Aufgrund der bisherigen Rückmeldungen biete ich außerdem einen kostenlosen Übungsabend am 08.03.2017 von 18:15 bis 19:15 Uhr an. Bitte melden Sie sich schriftlich per E-Mail mail@Heilpraxis-Christian-Berger.de  oder telefonisch unter 03381 - 32 82 0 82 oder 0176 - 56 23 23 58 an! 

 

Ich freue mich über unseren Kontakt und wünsche Ihnen viel Lebensfreude!

Ihr Christian Berger

 

P.S.: Die nächsten Schritte erfahren Sie am 26. März 2017.

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Fr

20

Jan

2017

Angst überwinden - Lebensfreude gewinnen (1)

Ein Leitfaden zur Selbsthilfe - Schritt 1

 

Eine gekürzte Fassung erschien am 21.01.2017 im Preußenspiegel.

Lebensfreude … haben Sie zuviel davon? Wahrscheinlich eher nicht. Wer hat das schon!? Aus eigener Erfahrung und durch meine tägliche berufliche Beschäftigung mit den Themen Freude und Angst ist mir bewusst geworden, wie wenig wir in der Regel lernen, Angst in unserem Leben auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren und stattdessen Freude in unser Leben zu holen. Viele schreiben dies Glück, Zufall oder Schicksal zu. Aber dem ist nicht so. Wir kennen über 2.000 Jahre alte Schriften, in denen kluge Köpfe sich Gedanken zu diesen Themen gemacht haben. Unsere moderne Psychotherapie hat in den letzten gut 100 Jahren eine Menge Erfahrung gesammelt und die moderne Gehirnforschung kann uns wie nie zuvor Hinweise darauf geben, wie unser Gehirn, unser Verstand, unser Bewusstsein und Unterbewusstsein arbeiten, wie Gefühle entstehen und wie man dieses System beeinflussen kann. Nicht nur in einer Therapie, sondern auch im Alltag lassen sich diese Erkenntnisse mit wirkungsvollen Übungen umsetzen. Der vorliegende praktische Ratgeber leitet Sie über einige Monate schrittweise an, Ihrem Ziel näher zu kommen, Ihre Ängste zu überwinden und mehr Lebensfreude zu gewinnen.

 

Schritt 1 - "Die Einkaufsliste"

Beginnen wir mit Schritt 1. Ich nenne ihn „die Einkaufsliste“. Als erstes brauchen Sie eine Vision, ein übergeordnetes Ziel, das Sie erreichen wollen. Ein (Leit-)Bild davon, was Sie aus Ihrem Leben machen wollen, wofür es sich lohnt, morgens aufzustehen und etwas zu tun, ohne sich dazu überwinden zu müssen und wofür man bereit ist, Mühen auf sich zu nehmen. Eine Veränderung, die man unbedingt will, bei der es einem unter die Haut geht. Im vorliegenden Fall wären das die Dinge, die Sie persönlich für ein glückliches Leben benötigen. Und damit sind weder Reichtum noch gutes Aussehen gemeint. Um den Dingen, die Ihnen unter die Haut gehen, auf die Spur zu kommen, beantworten Sie sich die Frage "Wie sieht mein Leben aus, wenn ich mich absolut wohl fühle?". Manche mögen jetzt sagen: "Wenn ich mich wohlfühlen würde, dann würde ich mich hiermit nicht beschäftigen müssen!" Darum geht es auch nicht. Wir sind auf der Suche nach den Dingen, die Sie persönlich glücklich machen. Und dafür reicht es aus, wenn dieses Wohlfühlen nur für einen kurzen Moment angehalten hat. Was ist da gewesen? Was war da anders? Was haben Sie anders gemacht als sonst?

Sie können den Satz auch in die Vergangenheit schieben: "Wie sah mein Leben aus, als ich mich absolut wohl fühlte?". Auch hier reicht es, wenn das Wohlgefühl nur für eine kurzen Moment existiert hat. Oder schieben Sie den Satz in die Zukunft: "Wie sähe mein Leben aus, wenn ich mich absolut wohl fühlen würde?" Als Zukunftsvision gehen wir natürlich von einem möglichst dauerhaften Zustand aus.

 

Ihr Buch 

Schreiben Sie alles wortwörtlich auf, so wie es Ihnen in den Sinn kommt. Und zwar möglichst sofort, denn aus der Erinnerung heraus verändert sich oftmals die Wortwahl. Am besten haben Sie immer ein Stück Papier und einen Stift griffbereit zur Hand, egal wo Sie sich gerade aufhalten, damit Sie es sofort notieren können, falls Ihnen etwas einfällt. Ein Leitbild und konkrete Zielformulierungen werden wir erst in späteren Schritten daraus machen. An dieser Stelle sollen Sie Ihre Gedanken einfach nur ungefiltert aufnehmen.

  • Achten Sie dabei weder auf Rechtschreibung noch Grammatik, Wortwahl oder Ähnliches.
  • Gleichgültig, ob es Ihnen im ersten Moment zu klein und unwichtig erscheint.
  • Gleichgültig, ob Sie dieses bereits erleben durften oder es erst noch erleben wollen.
  • Schreiben Sie es auch auf, wenn Sie nicht glauben, es umsetzen zu können, weil Sie beispielsweise nicht wissen, wie Sie es umsetzen könnten, oder weil Sie nicht glauben, die notwendigen Fähigkeiten zu besitzen. Schreiben Sie es ruhig auf. Unter anderem werden wir uns genau damit beschäftigen.

Am Ende des Tages können Sie dann alle Notizen zu einer großen Liste zusammentragen. Entweder Sie heften sie kurzerhand in einen Schnellhefter oder übertragen sie in ein Buch.

 

Veränderungsarbeit braucht Ruhe und Zeit

Nehmen Sie sich zusätzlich zu Ihren spontanen Gedanken täglich 10 bis 20 Minuten bewusst Zeit dafür. Jeden Tag! Circa 4 bis 5 Wochen. Denn dieser Prozess braucht Ruhe und Zeit. Für einen Start in ein angstfreieres und freudiges Leben sollte dies aber nicht zu viel Aufwand sein. Oder? Und wenn Ihnen dann im Schnitt innerhalb der 4 bis 5 Wochen jeden Tag eine Sache einfällt, dann werden zuletzt ca. 30 bis 35 Punkte auf Ihrer Liste stehen. Sollte Ihnen nicht soviel einfallen, dann ist es aller Wahrscheinlichkeit nach ein Zeichen dafür, wie wichtig dieser Schritt für Sie ist. Desto intensiver sollten Sie daran arbeiten. Er ist die Basis für alles weitere. Ein stabiles Haus, braucht nun einmal ein solides Fundament. Es ist ja die Einkaufsliste mit der wir später einkaufen gehen werden. Und wenn man ohne wohlüberlegter Einkaufsliste einkaufen geht, kommt man meist nicht mit dem Lebensnotwendigen nach Hause. Entweder hat man kaum etwas gekauft, das Falsche oder viel zu viel. Ich nehme an, das ist Ihnen auch schon passiert. Springen Sie deshalb nicht zu schnell zu Schritt 2. Erst wenn Sie eine entsprechend lange Liste haben.

 

Das musst doch einfacher gehen!

Sie haben nicht so viel Zeit oder keine Lust, so einen Aufwand zu treiben? Stellen Sie sich die Frage, worauf Sie stolz in Ihrem Leben sind. Sie werden feststellen, dass es Sie Aufwand und Mühe gekostet hat, Sie mussten sich zu etwas überwinden. Ihre persönlichen Erfahrungen werden von der heutigen Glücksforschung bestätigt. Glücklichsein hat etwas mit Herausforderung zu tun. Die Herausforderung darf dabei nicht zu groß sein, dass sie mich überfordert, und nicht zu klein, dass ich mich unterfordert fühle. Das heißt, die Heraus-forderung erfordert, aus meiner Komfortzone heraus zu kommen, und ist außerhalb meiner Komfortzone durch mich bewältigbar. Mit anderen Worten: ein Veränderungsprozess läuft nicht einfach so nebenbei von alleine. Man könnte auch sagen: "Der Weg ins Licht führt über den eigenen Schatten."

 

Selbsthilfe heißt nicht Alleinsein 

Sollten Sie beim Weg durch und über den eigenen Schatten im Dunkeln tappen, können Sie mir gerne Ihre Fragen stellen. Oder berichten Sie mir einfach nur von Ihren Erfahrungen. Entweder unten als Kommentar oder, wenn es nicht öffentlich sein soll, per E-Mail an mail@Heilpraxis-Christian-Berger.de oder schreiben Sie mir einen Brief. Falls Sie eine persönliche Begleitung bei Ihrem Veränderungsprozess wünschen, können Sie unter 03381 - 32 82 0 82 oder 0176 - 56 23 23 58 einen Termin vereinbaren. Zum gegenseitigen Kennenlernen erhalten Sie ein unverbindliches und kostenfreies Vorgespräch.

 

Ich freue mich über unseren Kontakt und wünsche Ihnen viel Lebensfreude!

Ihr Christian Berger

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Fr

09

Dez

2016

Angst überwinden - Lebensfreude gewinnen

 

Eine gekürzte Fassung erschien am 10.12.2016 im Brandenburger Wochenblatt BRAWO.

Angst ist unser ständiger Begleiter. Mal ist dieser Begleiter hilfreich, mal hinderlich. Bewusst wird uns Angst oftmals erst, wenn wir uns etwas nicht trauen, obwohl wir es uns sehr wünschen. Auch bei Schlafstörungen können wir noch den Zusammenhang erkennen. Vor allem, wenn sie mit Grübeln oder Alpträumen einhergehen, verstehen wir sie als Ausdruck einer tiefsitzenden Angst. Doch Angst zeigt sich ebenso auf Arten, hinten denen wir zunächst keine Angst als Verursacher vermuten. Sie kann sich dabei sowohl auf körperlicher, emotionaler als auch geistiger Ebene zeigen. Beispiele wären auf der körperlichen Ebene Rückenschmerzen, auf emotionaler Ebene Reizbarkeit und auf geistiger Ebene Konzentrationsschwäche. Angst spielt darüber hinaus bei vielen psychisch bedingten Störungen eine große Rolle. Nicht nur bei einer Angststörung wie einer Phobie oder Panikstörung sondern auch zum Beispiel bei Depressionen und Zwangsstörungen. Die Angst kennt also viele Wege sich zu offenbaren.

 

"Wer bin ich eigentlich?"

Die Quelle der Angst liegt oftmals in unseren Persönlichkeitsmustern verborgen. Der erste Schritt zu mehr Lebensfreude liegt damit in der Beantwortung der Frage „Wer bin ich?“ oder mit anderen Worten "Welche Persönlichkeitsmuster sind bei mir aktiv?". Jeder von uns ist einzigartig, niemanden gibt es ein zweites Mal. Dennoch unterliegen wir alle bestimmten Handlungs-, Gefühls-, Denk-Mustern, die wir mit vielen Mitmenschen teilen. Dieses Paket ist uns in die Wiege gelegt und begleitet uns bis zur Bahre. Uns bleibt, das Beste daraus zu machen und uns in diesem vorgegebenen Rahmen zu entwickeln.

 

"Ich akzeptiere und liebe mich voll und ganz, so wie ich bin!"

Nachdem man sich mit Hilfe der Persönlichkeitsmuster sich seiner selbst bewusster geworden ist, gilt es, dieses ICH dann anzunehmen – und zwar bedingungslos. So wie ein kleines Kind seine Eltern bedingungslos liebt. Für einen Erwachsenen oftmals leichter gesagt als getan. Denn wir Erwachsenen sind es gewohnt, an Liebe Bedingungen zu knüpfen. Deshalb geht das selten von heute auf morgen. Dies ein Prozess, der seine Zeit braucht. Um Missverständnisse zu vermeiden: Mit Eigen- oder Selbstliebe meine ich nicht die übersteigerte Form, die man mit Selbstverliebtheit, Selbstbewunderung, Ichbezogenheit, Selbstsucht, Narzissmus oder Egoismus bezeichnen könnte.

 

"Ich möchte ausgeglichener sein!"

Dies ist ein Wunsch, der in meiner Praxis oft geäußert wird. Nur, was heißt das konkret? Die Kenntnis seiner eigenen Persönlichkeitsmuster schafft Klarheit darüber, was ich in meinem Leben über- und unterbetone. Somit bekommen die Begriffe Unausgeglichenheit und Ausgeglichenheit etwas (be-)greifbares. Und es wird deutlich, dass diese Art von Unausgeglichenheit etwas mir meiner Identität zu tun hat. Mit dem, was mich speziell ausmacht. Mit meiner Spezialisierung im Leben. Also auch mit besonderen Fähigkeiten, die andere nicht besitzen. Häufig nehmen wir unsere besonderen Fähigkeit gar nicht als solche wahr und bewerten sie als nichts besonderes, als völlig normal. Weil sie für uns selbst-verständlich (die Trennung ist absichtlich gewählt) sind. Die Spezialisierung bringt auf der anderen Seite zwangsläufig mit sich, dass wir etwas anderes nicht so gerne tun und damit nicht so häufig, seltener spontan tun. Das empfinden wir dann als Mangel, als Fehler, möchten es ändern und wundern uns, warum uns das nicht gelingt.

 

"Was sind meine wahren Bedürfnisse?"

Das heißt, was sind meine Bedürfnisse abseits theoretischer Idealvorstellungen. Abseits von Wunschvorstellungen, die das Unabänderliche des Lebens verändern möchten. Und abseits von Erwartungen des Umfelds, die man meint, erfüllen zu müssen. Eine Frage, die in der Regel nicht spontan zu beantworten ist, für die man sich Zeit und Ruhe nehmen muss. Hat man dann eine Liste zusammengestellt, stellt man fest, dass dort viele Dinge stehen, die man nicht will. Hier stellt sich dann die Frage, was ich denn stattdessen will. Als nächstes folgt die Konkretisierung. Hier hilft die Fragestellung "Woran würde ich oder ein Außenstehender erkennen, dass mein Bedürfnis erfüllt ist?".

 

"Und wie bekomme ich dies in mein Leben?"

... ist die zentrale Frage, die sich dann alle stellen. Und damit ist 'dauerhaft' gemeint, ohne jedesmal groß darüber nachdenken zu müssen oder irgendwelche Übungen vorher gemacht zu haben. Altbewährte Methoden und die neusten Erkenntnisse der Neurowissenschaft können dabei eine Not-wendige Unterstützung bieten. Zusätzlich benötigt man Geduld mit sich selbst, denn was sich in der Regel bereits Jahre oder Jahrzehnte in meinem Unterbewusstsein tief verankert hat, bekommt man nicht in ein paar Stunden geändert. 

 

Falls Sie nun gespannt sind, welche Persönlichkeitsmuster bei Ihnen aktiv sind, und Sie daran arbeiten möchten, können Sie einen Termin unter 03381 - 32 82 0 82 oder 0176 - 56 23 23 58 vereinbaren. Sie erhalten ein unverbindliches und kostenfreies Vorgespräch.

 

Ich wünsche Ihnen viel Lebensfreude!

Ihr Christian Berger

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So

13

Nov

2016

Angststörungen

Wenn Angst und Panik regieren

 

Eine gekürzte Fassung erschien am 02.10. und 13.11.2016 im Brandenburger Wochenblatt BRAWO.

Angst und Freude sind die beiden Grundgefühle, die uns motivieren, etwas zu tun. Sie sind die Quelle all unseres Handelns. Wir tun etwas aus Freude, weil wir etwas gerne tun und haben möchten. Aus Angst handeln wir, weil wir etwas vermeiden wollen. Im äußersten Fall wollen wir den Tod vermeiden. Angst ist somit ein notwendiges Gefühl, das uns Menschen das Überleben sichert. 

 

Im Allgemeinen empfinden wir Angst als etwas Negatives. Und das ist auch gut so, denn daraus entsteht der Vermeidungswunsch, der überlebensnotwendig ist. Stellen Sie sich ein kleines Kind im Straßenverkehr vor. Es kennt die dortigen Gefahren noch nicht und läuft oft ohne Angst auf die Straße. Nur gut, wenn ein Erwachsener dann in der Nähe ist und aus Angst, dass dem Kind etwas zustößt (= Vermeidungswunsch), es daran hindert. Das sichert dem Kind - zumindest langfristig betrachtet - sein Überleben.

 

Von Paracelsus (Arzt, Alchemist, Astrologe, Mystiker, Laientheologe und Philosoph aus dem 16. Jahrhundert) stammt sinngemäß der bekannte Satz "Nur die Dosis macht das Gift." (wörtlich hieß es: "Alle Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding' kein Gift ist.")  Auch wenn Paracelsus es umgekehrt ausgedrückt hat, bedeutet es, dass es nichts gibt, was an sich schlecht ist. Nur ein Zuviel macht es zu etwas Schlechtem. Beziehen wir das auf die Angst, können wir von einer Angst-Störung sprechen, wenn die Angst übertrieben groß ist.

 

Die übertrieben große Angst kann sich auf ein bestimmtes Objekt oder eine bestimmte Situation beziehen, dann spricht man von einer Phobie. Sie kann aber auch unbestimmt sein wie bei der generalisierten Angststörung oder bei der Panikstörung. Über Phobien habe ich bereits im Blogeintrag 'Angst vor Ungefährlichem?' geschrieben. Deshalb werden im Folgenden vornehmlich die unbestimmten Ängste näher betrachtet.

 

Eine generalisierte Angststörung ist durch ein ständig vorhandenes Angstgefühl gekennzeichnet, während bei der Panikstörung spontan und unvorhersehbar wiederkehrende heftige Angstattacken von kurzer Dauer entstehen. Bei beiden Formen macht die Unkenntnis des Auslösers die Störung für die Betroffenen besonders unbegreiflich. Es entsteht zusätzlich eine Angst vor der Angst. Dies kann sich derart ausweiten, dass man in einer endlosen Spirale aus Angst und Sorgen lebt.

 

Da nichts ohne Grund entsteht, muss es trotz der Unkenntnis des Auslösers auch bei den unbestimmten Ängsten eine Ursache und einen Sinn für deren Existenz geben. Die Angststörung ist - wie eine Phobie und viele andere psychisch bedingten Störungen übrigens auch - letztendlich ein Alarmzeichen. Sie können sich das wie einen Rauchmelder vorstellen, der Alarm schlägt. Das eigentliche Problem ist nicht das laute unangenehme Piepsen des Rauchmelders, auch nicht der Rauch, sondern der Rauch erzeugende Schwelbrand. Und der liegt verborgen im Unterbewusstsein in der Lebensstrategie bzw. den Persönlichkeitsmustern der Betroffenen. Dies sollte man sich genau anschauen und verändern, wenn man die Störung langfristig und stabil beheben möchte. 

 

Wenn ich diesen Zusammenhang meinen Klienten erkläre, sind sie meist erstaunt. Viele gehen davon aus, dass das Ziel der Therapie bildlich gesprochen im Ausschalten des Rauchmelders liegt. Das dies kein sinnvolles Vorgehen ist, können Sie sich sicherlich leicht vorstellen. Das heißt nicht, dass man das Alarmzeichen unberücksichtigt lassen sollte. Die Beschäftigung mit dem Alarmzeichen ist ebenso sinnvoll. Denn es beinhaltet eine Botschaft der Seele. Sie gilt es innerhalb einer Therapie zu entschlüsseln, da auch sie den Betroffenen hilft, in ihr seelisches Gleichgewicht zurückzukehren. 

 

Wenn Sie unter Angst und Panikattacken leiden, sollten Sie sich professionelle Unterstützung suchen. Denn je früher Sie daran arbeiten, desto schneller können Sie die Angst überwinden. Je länger Angst und Panik regieren, desto stärker haben sie sich ins Unterbewusstsein eingegraben. Aber auch dann kann die Angst noch überwunden werden.

 

In meiner Heilpraxis erhalten Sie ein unverbindliches und kostenfreies Vorgespräch. Termine können Sie unter 03381 - 32 82 0 82 oder 0176 - 56 23 23 58 vereinbaren.

 

Ich wünsche Ihnen viel Lebensfreude!

Ihr Christian Berger

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Di

25

Okt

2016

Sie plagt das Herbstwetter?

vom Herbst-Blues bis zur Winter-Depression

 

Eine gekürzte Fassung erschien am 23.10.2016 im Preußenspiegel.

Was war das für ein herrlicher September. Der Sommer schien nicht enden zu wollen. Aber von einer Woche auf die andere waren die Tage grau und nass-kalt. Kein Wunder, dass der Herbstanfang vielen von uns aufs Gemüt geschlagen ist. Passend zum Weihnachtsgebäck in den Supermärkten könnte man jetzt schon „Alle Jahre wieder …“ singen. Und tatsächlich kommt jedes Jahr von Oktober bis Februar bei vielen Menschen ein Stimmungstief.

 

Die Ursache liegt auf der Hand: Es ist der Mangel an Tageslicht; sowohl durch die kürzeren Tage als auch durch die geringere Intensität der Sonneneinstrahlung während des Tagesverlaufs. Dadurch wird im Körper weniger vom Glückshormon Serotonin und mehr vom Schlafhormon Melatonin gebildet.

 

Was können Sie also tun, damit Sie mehr Glückshormone und weniger Schlafhormone produzieren?:

 

Tipp 1: Raus an die frische Luft!

Und zwar, wenn es draußen hell ist. Licht ist das beste Antidepressivum, das wir zur Verfügung haben. Tanken Sie deshalb mindestens 30 Minuten, besser noch 60 Minuten Sonnenlicht, auch wenn der Himmel bedeckt ist. Selbst dann ist das verbleibende Sonnenlicht dem üblichen künstlichen Licht weit überlegen, da künstliches Licht nicht das gesamte Farbspektrum des Tageslichts aussendet. (Lesen Sie dazu auch Tipp 7.) Da das Licht über die Augen aufgenommen werden muss, um die entsprechenden Gehirnregionen zu aktivieren, hilft auch kein Besuch im Solarium, in dem die Augen vor der Lichteinwirkung geschützt werden müssen.

Mit der frischen Luft, die Sie gleichzeitig tanken, erhalten Sie zusätzlich den für Ihren gesamten Organismus lebenswichtigen Sauerstoff.

 

Tipp 2: Bewegen Sie sich!

Körperliche Bewegung kurbelt Ihren Kreislauf an, vertieft Ihre Atmung und produziert bei entsprechender Anstrengung ebenfalls die körpereigenen Glückshormone Endorphine, Serotonin und Dopamin. Wenn Sie die halbe Stunde bis Stunde an der frischen Luft mit Walking, Radfahren, Jogging oder Ähnlichem verbringen, bedeutet es außerdem keinen zusätzlichen zeitlichen Aufwand. Für die Motivation ist es übrigens am einfachsten, wenn Sie dieses täglich tun, also 7 Tage die Woche. Ausnahmen sind oft der erste Schritt zur Nachlässigkeit.

 

Tipp 3: Strukturieren Sie den Tag!

'7 Tage die Woche körperliche Betätigung für 60 Minuten.' Das ist ein klarer Plan, der kaum Spielraum für Ausflüchte bietet. Übertragen Sie dieses Prinzip auf Ihre übrige Tagesplanung, um eventueller Antriebslosigkeit entgegenzuwirken. Damit ist allerdings nicht gemeint, dass Sie Ihren Terminplan mit sinnloser Beschäftigung füllen. Überlegen Sie sich, was Sie erfüllt, was Ihr Leben bereichert.

 

Tipp 4: Stimmung fürs Herz!

Die vor uns liegenden Feierlichkeiten wie Sankt Martin, Nikolaus, Advent, Weihnachten und Neujahr bieten genügend Gelegenheiten ein Fest für die Sinne und die Stimmung daraus zu machen. Schmücken Sie Ihr Zuhause, machen Sie es sich gemütlich. Lassen Sie sich durch Düfte anregen. Lavendel und Bergamottöl regen beispielsweise die Serotonin-Produktion an. Kochen Sie sich Ihr Lieblingsgericht. Hören Sie Ihre Lieblingsmusik. Bringen Sie Farbe ins Haus. Das warme Rot bringt Energie, Orange und Gelb erhellen die Stimmung, Grün erfrischt. Achten Sie in diesem Zuge einmal auf die Farbwahl Ihrer Kleidung!

 

Tipp 5: An den Sommer denken!

Für unser Gehirn macht es kaum einen Unterschied, ob wir etwas real erleben oder ob wir es uns intensiv vorstellen. Planen Sie zum Beispiel Ihren Sommerurlaub. Lassen Sie sich dabei Zeit. Stellen Sie sich alles so lebendig wie möglich vor. Nutzen Sie alle 5 Sinnen: Hören, Sehen, Fühlen, Riechen und Schmecken. Lassen Sie Ihrer Fantasie dabei freien Lauf. Holen Sie sich Inspiration aus dem Internet oder aus Urlaubskatalogen.

 

Tipp 6: Unter Leute gehen!

Wir Menschen sind soziale Wesen. Wir brauchen den sozialen Kontakt. Wie bei der Strukturierung des Tages (Tipp 3) macht es jedoch einen Unterschied, ob es sich um oberflächliche Kontakte oder um zwischenmenschliche Begegnungen handelt mit Menschen, die wir mögen und mit denen es angenehm ist, seine Zeit zu verbringen. Nur wenn Verbundenheit und zwischenmenschliche Wärme im Spiel ist, wird das Hormon Ocytocin vom Körper produziert. Ocytocin beruhigt und erzeugt Wohlbefinden.

Apropos: Tanzen ist beispielswiese eine sehr schöne Beschäftigung, bei der Geselligkeit, zwischenmenschliche Nähe und sportliche Aktivität miteinander verbunden werden kann.

 

Tipp 7: Nutzen Sie Lichttherapie!

Sie können die Lichttherapie täglich zu Hause selbständig durchführen. Sie benötigen hierzu ein Lichttherapie-Gerät. Das ist eine Leuchte, die das gesamte Farbspektrum des Tageslichts mit hoher Intensität aussendet. Bewährt haben sich Leuchten mit einer Lichtintensität von 10.000 Lux. Die Dauer der Anwendung beträgt je nach Gerät zwischen 30 und 90 Minuten. Der Abstand zum Gesicht ist ebenfalls abhängig vom Gerät und liegt um die 50 cm. Während der Anwendung - üblicherweise am Morgen - können Sie frühstücken, am Computer arbeiten oder sich ähnlich beschäftigen. Wichtig ist nur, das Ihr Gesicht und Ihre Augen vollständig angeleuchtet werden.

Apropos: Da die Lichttherapie-Leuchten keine UV-Strahlung absenden, um Augen- und Haut-Schäden zu vermeiden, wird bei der Anwendung kein Vitamin-D gebildet. Allerdings ist die Sonneneinstrahlung in unseren Breitengraden von Oktober bis April auch nicht intensiv genug, um ausreichend Vitamin-D über unsere Haut zu produzieren.

 

Diese Tipps helfen unabhängig, ob es sich um eine kurzzeitige Verstimmung, einen Herbst-Blues oder eine Winter-Depression handelt. Doch was ist ein Herbst-Blues oder eine Winter-Depression?

 

Beim Herbst-Blues schleppen sich die Betroffenen schlecht gelaunt und antriebslos durch den Tag. Dennoch sind sie nicht depressiv und leiden nicht, weshalb eine Behandlung nicht zwingend notwendig ist.

 

Die Winter-Depression hingegen ist eine saisonale Sonderform der Depression. Wie bei fast allen Depressionsformen leiden die Betroffenen unter einer gedrückten Stimmung, weniger Energie und Ängstlichkeit. Allerdings besitzt die Winter-Depression auch die für eine Depression untypischen Kennzeichen einer längeren Schlafdauer und eines verstärkten Appetits auf Süßes, was oft eine Gewichtszunahme zur Folge hat. Normalerweise ist es für eine Depression typisch, unter einem verkürzten, gestörten Schlaf und unter Appetitmangel zu leiden, weshalb es oft zu einer Gewichtsabnahme kommt. Also genau entgegengesetzt.

 

Gleichgültig, ob es sich um eine Depression oder eine Winterdepression handelt,  ist eine sofortige Behandlung notwendig. Die oben genannten Tipps sind wie bereits erwähnt hilfreich, jedoch nicht mehr ausreichend. Durch Psychotherapie, Homöopathie und notfalls Psychopharmaka kann langfristig der Leidensdruck verringert und oftmals Abhilfe geschaffen werden.

 

In meiner Heilpraxis erhalten Sie ein unverbindliches und kostenfreies Vorgespräch. Termine können Sie unter 03381 - 32 82 0 82 oder 0176 - 56 23 23 58 vereinbaren.

 

Ich wünsche Ihnen stimmungsvolle Tage!

Ihr Christian Berger

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So

22

Mai

2016

Hypnose

Ein sehr mächtiges Werkzeug, das hilft, etwas nachhaltig im Leben zu verändern.

 

Eine gekürzte Fassung erschien am 22.05.2016 im Preußenspiegel

und am 12.06.2016 im Brandenburger Wochenblatt BRAWO.

Kaum eine Methode wird so idealisiert und ist gleichzeitig so angstbesetzt wie die Hypnose. Falsche Vorstellungen werden nicht zuletzt durch Bühnenhypnose geweckt, die stark mit Illusionen arbeitet. Schließlich will das Publikum gut unterhalten werden. Bei der psychotherapeutischen Hypnose ist das Ziel ein anderes, nämlich heilend einzuwirken. Wie das möglich ist, wann es sich bewährt hat und wie sich die Hypnose bei Menschen während einer Hypnosesitzung auswirkt, erfahren Sie in diesem Blogeintrag.

 

Mit Hypnose ... erlangen Sie einen leichten Zugang zu Ihrem Innersten, Ihrem Unterbewusstsein, zu dem Teil, der Ihr Leben steuert.

Wir Menschen besitzen ein Bewusstsein und ein Unterbewusstsein. Letzteres wird auch das Innerste genannt und ist uns in der Regel nicht zugängig, nicht bewusst, eben unbewusst. Das Unterbewusstsein ist der Teil, der unser Leben maßgeblich bestimmt. Unser Bewusstsein, also unser bewusstes Denken ist nicht der Herr im Haus. Auch wenn uns das meist nicht so vorkommt. Wir meinen, in unserem bewussten Denken die wichtigen Entscheidungen für's Leben zu treffen. Doch das ist ein Trugschluss. Denken Sie an die vielen guten Vorsätze, die Sie sich fest vorgenommen haben. Wie viele davon haben Sie langfristig - also über Monate und Jahre - umgesetzt? Bei den Vorsätzen, wo es Ihnen nicht gelungen ist, gibt es einen Teil in Ihnen, der mächtiger ist.

Man kann sich das so vorstellen: das Unterbewusstsein ist die Regierung und das Bewusstsein ist der Regierungssprecher. Die Regierung trifft die Entscheidungen und überlässt es dem Regierungssprecher, die Entscheidungen nach außen zu kommunizieren. Dabei ist der Regierungssprecher nicht völlig willenlos, sondern er ist die letzte Kontrollinstanz. Aber langfristig kann er sich gegen die Beschlüsse der Regierung nicht widersetzen.

Wenn Sie sich also verändern möchten, dann wäre es günstig, das direkt mit der Regierung, also dem Unterbewusstsein, und nicht mit dem Regierungssprecher, dem Bewusstsein, zu verhandeln. Und da kommt die Hypnose ins Spiel. Denn sie kann den Kontakt zum Unterbewusstsein herstellen.

 

Mit Hypnose … ist es möglich, Ihrem Unterbewusstsein neue Handlungsmöglichkeiten vorzuschlagen.

Mit Hilfe der Hypnose haben wir einen Zugang zum Unterbewusstsein gefunden. Das heißt allerdings nicht, dass man jetzt alles nach Belieben verändern könnte. - Und das ist auch gut so! Denn in unserem Unterbewusstsein ist viel mehr Erfahrung und Weisheit gespeichert als in unserem Bewusstsein. - Die Regierung gibt also das Zepter nicht aus der Hand, ist aber für Vorschläge sehr offen. Das oberste Regierungsziel ist es nämlich, nur das Beste für den Menschen zu erreichen. Auch wenn es uns manchmal schwerfällt zu erkennen, wie unsinnige Denkmuster, ungeliebte Gefühle und undienliche Verhaltensweisen unserer Bestes sein sollen. In diesem Fall steht dem Unterbewusstsein aufgrund seiner Erfahrungen aus der Vergangenheit keine bessere Alternative zur Verfügung. Es ist das Beste, was es momentan zu bieten hat. Für eine Veränderung benötigt das Unterbewusstsein demnach neue, bessere Erfahrungen.

Hier können wir uns eine Eigenschaft unseres Gehirns zunutze machen. Unser Gehirn ist in der Lage, keinen Unterschied zwischen tatsächlich Geschehenem und einer Vorstellung zu machen, wenn die Vorstellung real genug erscheint. Ein einfaches Beispiel: Sie sitzen im Kino und sind tief bewegt von dem, was Sie dort sehen. Sie weinen oder lachen lauthals. Dabei ist nichts von dem real, was Sie dort sehen. Sie schauen auf eine Leinwand und sehen dort Schauspieler, die eine ausgedachte Geschichte unterstützt von vielen Filmtricks darstellen. Das alles wissen Sie und trotzdem ist für Sie alles so lebendig, als ob es tatsächlich geschehen würde, so dass Sie emotional darauf reagieren.

In Hypnose ist es für viele Menschen einfach, Bilder, Handlungen und Gefühle sehr lebendig entstehen zu lassen. Wenn nun diese Bilder, Handlungen und Gefühle eine positive Alternative zu den bislang unerwünschten Gefühlen, Gedanken und Verhaltensmustern darstellen und fest genug verankert werden, kann das Unterbewusstsein sich zukünftig dafür entscheiden.

 

Mit Hypnose … können Sie den Teil des Bewusstseins umgehen, der manchmal übereifrig das Gewohnte aufrecht erhält.

Alles Neue bedeutet erst einmal eine mögliche Gefahr. Nur bei vertrauten Gewohnheiten ist bekannt, was zu erwarten sein wird. Neuerungen verunsichern dagegen erst einmal. Um Gefahr abzuwenden, gibt es einen Teil in unserem Bewusstsein, der dafür zuständig ist, als Kritiker Neuerungen möglichst abzuwenden und Gewohnheiten aufrecht zu erhalten. Er ist der Meinung: "Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach. Da weiß ich, was ich hab'! Auch wenn das Ergebnis unangenehm ist, denn es könnte ja noch schlimmer kommen! Immerhin lebe ich noch und es ist trotz allem etwas aus mir geworden." Diese Einstellung gibt zwar Sicherheit, ist jedoch bei Veränderungsarbeit ziemlich hinderlich.

Auch hier machen wir uns eine Eigenschaft des Gehirns zunutze. Das Gehirn kann nur einen Gedanken gleichzeitig denken. Das heißt, entweder denkt das Gehirn positiv und steht Veränderungen offen gegenüber oder das Gehirn denkt kritisch und verschließt sich gegenüber Veränderungen. Es muss uns also gelingen, konstant bei einem positiven "Gedankengang" zu bleiben, ohne in ein kritisches, ablehnendes Denken zu wechseln. Dann können positive Vorstellungen ihre volle Kraft entfalten.

Da Hypnose als ein Zustand 'konzentrierter Aufmerksamkeit' beschrieben werden kann, stellt die Hypnose ein Werkzeug dar, mit dem man sich leichter auf positive Vorstellungen konzentrieren kann und nicht in Gedanken abschweift. Dadurch nimmt man dem kritischen Teil des Bewusstseins die Möglichkeit, hinderlich einzugreifen.

 

Hypnose stellt somit ein sehr mächtiges Werkzeug dar. Wie bei jedem Werkzeug liegt es in der Kreativität und dem handwerklichen Geschick des Anwenders, wofür das Werkzeug gewinnbringend eingesetzt werden kann. Erfahrungen aus der psychotherapeutischen Anwendung haben gezeigt, in welchen Bereichen Hypnose besonders erfolgreich wirkt. Die Möglichkeiten sind damit aber nicht erschöpft.

 

Hypnose hat sich bewährt bei ...

  • Raucherentwöhnung
  • Gewichtsreduktion
  • Schlafstörungen
  • chronischen Schmerzen
  • psychosomati­schen Störungen
  • Panik
  • Phobien
  • Depression
  • Zwängen
  • ... und vielem mehr

 

Was geschieht während der Hypnose?

Selbst unterschwellige Ängste vor Hypnose würden die Wirksamkeit einer Hypnose beeinträchtigen. Die Ängste entstehen letztendlich aus der Angst vor Kontrollverlust. Wie Sie im Folgenden sehen werden, kann es jedoch zu diesem Kontrollverlust nicht kommen.

 

 Sie sind körperlich und geistig tief entspannt.

Entspannung ist für Hypnose nicht notwendig, aber meist hilfreich. Denken Sie daran, wie bei der Bühnenhypnose Zuschauer als Elvis Presley oder Geigenvirtuose über die Bühne flitzen. Diese Leute sind nicht gerade entspannt und dennoch hypnotisiert. Bei der psychotherapeutischen Arbeit hilft eine körperliche und geistige Entspannung den Anweisungen des Hypnotiseurs zu folgen. Das heißt aber nicht, dass wer sich schlecht entspannen kann, für Hypnose ungeeignet ist.

 

  Sie schlafen nicht, sondern sind bei sehr wachem Bewusst­sein, in einer stark nach innen gerichteten Konzentration.

Entgegen weit verbreiteter Meinung hat Hypnose nichts mit Schlaf oder Inaktivität zu tun. Für die psychotherapeutische Arbeit ist es wichtig, dass eine ständige Kommunikation zwischen Ihnen und dem Hypnotiseur stattfindet. Außerdem hat die Hypnosetiefe keinen Einfluss auf den therapeutischen Effekt. Aus diesen Gründen wird nur eine leichte Trance erzeugt. Nach der Hypnose können Sie sich deshalb genauso wie nach einem normalen Gespräch erinnern.

 

  Sie hören alles, was im Umfeld geschieht, und können sich jederzeit selbst aus der Hypnose lösen.

Eine nach innen gerichtete Konzentration, bedeutet nicht, dass Sie im Außen nichts mehr wahrnehmen. Sie hören nicht nur die Stimme des Hypnotiseurs, sondern alles, was im Raum geschieht. Der einzige Unterschied ist, Sie lassen sich dadurch nicht in Ihrer Konzentration stören. Sollten Sie allerdings es für notwendig erachten, können Sie jederzeit die Hypnose beenden und aufstehen. Nichts und niemand könnte das verhindern.

 

  Es ist immer Ihre Entscheidung, ob Sie sich den Anweisun­gen des Hypnotiseurs öffnen.

Hypnose ist genau genommen eine Anleitung zur Selbsthypnose. Denn Sie erzeugen die Bilder, die Handlungen und die Gefühle in Ihnen. Und wenn Sie das nicht möchten, kann der Hypnotiseur nichts daran ändern. Der Hypnotiseur benötigt unbedingt Ihre Bereitschaft, seinen Worten zu folgen, Ihre Offenheit, Bilder und Gefühle entstehen zu lassen, und Ihr Vertrauen, dass die Anweisungen ihre Wirkung entfalten werden.

 

  Sie besitzen die volle Kontrolle über das, was sie sagen und tun.

Alle Experimente Hypnose als 'Wahrheitsdroge' zu verwenden blieben ohne Erfolg. Niemand kann Sie dazu zwingen, Dinge preiszugeben oder zu tun, die Sie nicht preisgeben oder tun wollen. Das gibt es nur in Spielfilmen. Denn auch in Hypnose funktionieren Ihre psychischen Schutzmechanismen.

 

►  Es geschieht nur das, was Ihrem eigenen Wunsch und Willen entspricht.

Es stimmt auch nicht, dass nur willensschwache und leicht beeinflussbare Menschen 'hypnotisierbar' sind. Denn, wenn jede Hypnose nur eine Anleitung zur Selbsthypnose ist, ist niemand 'hypnotisierbar' sondern nur 'selbst-hypnotisierbar'. Hypnose ist kein Wettkampf zwischen Ihnen und dem Hypnotiseur, bei dem der gewinnt, der die Willenskraft des anderen überwindet. Bei der Hypnose ist der Hypnotiseur wie ein Trainer, der mit seinem Wissen einen Sportler unterstützt. Aber das Ziel erreichen muss der Sportler selbst.

 

Wenn Sie wollen: In meiner Heilpraxis erhalten Sie ein unverbindliches und kostenfreies Vorgespräch. Termine können Sie unter 03381 - 32 82 0 82 oder 0176 - 56 23 23 58 vereinbaren.

 

Ich wünsche Ihnen ein selbstbestimmtes Leben!

Ihr Christian Berger

 

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So

24

Apr

2016

Angst vor Ungefährlichem?

Ungefährliche Situationen werden vermieden oder mit Furcht ertragen

 

Eine gekürzte Fassung erschien am 24.04.2016 im Brandenburger Wochenblatt BRAWO.

Wenn Sie vor eigentlich ungefährlichen Dingen oder Situationen Angst haben und diese strikt vermeiden, dann leiden Sie vermutlich an einer sogenannten Phobie.

 

Welche Arten von Phobien gibt es?

Der Angstauslöser kann alles erdenkliche sein, selbst vollkommen normale Dinge des täglichen Lebens. Fachleute unterscheiden grundsätzlich zwischen drei Arten von phobischen Störungen.

  • Agoraphobie
  • soziale Phobie
  • spezifische (isolierte) Phobie

 

Die Agoraphobie

Unter Agoraphobie wird eine klar definierte Gruppe von Befürchtungen zusammengefasst:

  • das Haus zu verlassen
  • Geschäfte zu betreten
  • sich in Menschenmengen aufzuhalten
  • auf öffentlichen Plätzen zu sein
  • alleine mit Bahn, Bus oder Flugzeug zu reisen
  • Reisen mit weiter Entfernung von zu Hause

Häufig kommt bei dieser Phobie eine Panikstörung hinzu. Depressive und zwanghafte Symptome sowie soziale Phobien sind als zusätzliche Merkmale gleichfalls häufig vorhanden.

 

Die soziale Phobie

Bei der sozialen Phobie hat der Betroffene

  • Furcht vor prüfender Betrachtung durch andere Menschen
  • deutliche Furcht im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen
  • Furcht sich peinlich oder erniedrigend zu verhalten
  • umfassendere soziale Phobien sind in der Regel mit niedrigem Selbstwertgefühl und Furcht vor Kritik verbunden

Diese Ängste treten in sozialen Situationen auf, wie Essen oder Sprechen in der Öffentlichkeit sowie Teilnahme an kleinen Gruppen, zum Beispiel Partys, Konferenzen oder in Klassenräumen.

 

Die spezifische (isolierte) Phobie

Eine spezifische Phobie ist auf eng umschriebene Situationen beschränkt:

  • kleine geschlossene Räume wie z. B. Fahrstühle (umgangssprachlich Platzangst)
  • Nähe von bestimmten Tieren wie z. B. Spinnen, Vögel, Insekten
  • Höhe
  • Gewitter mit Donner und Blitz
  • Dunkelheit
  • Fliegen (umgangssprachlich Flugangst)
  • spitze Gegenstände
  • die Benutzung öffentlicher Toiletten
  • Genuss bestimmter Speisen
  • Arzt- oder Zahnarztbesuch
  • der Anblick von Blut oder Verletzungen
  • ... die Liste ist unendlich

 

Die Angst vor der Angst

Der Angstauslöser muss gar nicht konkret vorhanden sein, um zu einer Angstreaktion zu führen. Allein schon der Gedanke an die auslösende Situation und die Vorstellung, dass die phobische Situation jederzeit unerwartet eintreten könnte, reichen oft schon aus.

 

Die typischen Symptome einer Phobie

Nicht jeder Phobiker leidet unter allen Symptomen, die nun aufgezählt werden. Mindestens zwei der folgenden Symptome liegen jedoch vor. Typische Merkmale einer Angstreaktion sind Erröten, Drang zum Wasserlassen, Herzklopfen, Schwächegefühl, Schwindel, Zittern, Schweißausbrüche, Atemnot, Übelkeit oder Weinen, Hitze- oder Kälteschauer, Gefühllosigkeit oder Kribbelgefühl in einzelnen Körperteilen. Außerdem kommt es vor, dass die Betroffenen das Gefühl haben, Objekte sind unwirklich oder man selbst ist weit entfernt oder nicht wirklich 'hier'. Es kann eine Angst vor Kontrollverlust entstehen, verrückt zu werden oder 'auszuflippen', gar zu sterben. Die Symptome können sich bis zur Panikattacke steigern. Außerdem versucht der Phobiker, die auslösende Situation zu vermeiden. Je nach Art und Schwere der Phobie kann dies einerseits zu einem relativ angstfreien Alltag führen, andererseits aber auch zu erheblichen Einschränkungen. Und bei allem besitzen die Betroffenen die Einsicht, dass ihr Verhalten übertrieben oder unvernünftig ist.

 

Wie kann eine Psychotherapie helfen?

Stellen Sie obengenannte Symptome an sich fest, sollten Sie nicht zögern, einen Fachmann aufzusuchen, denn Phobien sind üblicherweise durch eine Psychotherapie gut behandelbar. Dort wird zunächst geklärt, welche 'Funktion' die Phobie in Ihrem Leben hat, und welche Faktoren sie aufrechterhalten. Danach wird ein individueller Lösungsweg erarbeitet.

 

In meiner Heilpraxis erhalten Sie ein unverbindliches und kostenfreies Vorgespräch. Termine können Sie unter 03381 - 32 82 0 82 oder 0176 - 56 23 23 58 vereinbaren.

 

Ich wünsche Ihnen eine uneingeschränkt furchtlose Zukunft!

Ihr Christian Berger

 

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Di

19

Apr

2016

Immunsystem & Psyche

Bei Allergien wird dieses untrennbare Team oft zu wenig beachtet

 

Eine gekürzte Fassung erschien am 19.04.2016 in der Märkischen Allgemeine MAZ.

Was geschieht bei einer Allergie?

Eine Allergie ist auf körperlicher Ebene eine Reaktion unserer körpereigenen Abwehr - dem Immunsystem. Früher glaubte man, dass Allergiker ein schwaches Immunsystem hätten. Heute weiß man hingegen, dass es sich um ein überaktives Immunsystem handelt. Dabei kann das Immunsystem nicht mehr richtig unterscheiden, ob eine Substanz für unseren Körper schädlich oder unschädlich ist. Es wird auch dann aktiv, wenn der Allergiker mit Substanzen in Berührung kommt, die ihm gar nicht schaden würden. Diese Substanzen werden dann Allergene genannt.

 

Der erste Kontakt zwischen Mensch und Allergenen

Haut, Augen, Atemwege und Verdauungstrakt sind am häufigsten von allergischen Reaktionen betroffen, da die Haut und die Schleimhäute den ersten Schutzwall unseres Abwehrsystems darstellen. Hier zeigen sich dann die typischen störenden Beschwerden: Hautausschläge, eine geschwollene und laufende Nase, tränende und juckende Augen, Atemnot und Reizhusten, Juckreiz am Gaumen und Übelkeit u.v.m.

 

Immunsystem & Psyche: ein untrennbares Team

Unser Immunsystem und unsere Psyche arbeiten eng zusammen. Haben wir private oder berufliche Probleme sind wir auch anfälliger für körperliche Krankheiten. Wenn wir uns unwohl fühlen, verwenden wir ganz selbstverständlich Redewendungen, die diesen Zusammenhang widerspiegeln: 'aus der Haut fahren', 'die Nase voll haben', 'ein beklemmendes Gefühl in der Brust', 'auf den Magen geschlagen'. Sprichwörtlich finden wir dies auf der körperlichen Seite wieder bei Neurodermitis, Heu- und Dauerschnupfen, Asthma und Nahrungsmittelallergien, um nur die vier größten Allergieformen zu nennen.

 

Wann muss eine Allergie behandelt werden?

Eine Allergie darf nicht unterschätzt werden. Wenn sie nicht behandelt wird, drohen negative Folgen:

  • die Allergie kann sich verschlimmern und ausweiten
  • chronisch werden
  • von einer Form in eine andere übergehen
  • weitere Folgeerkrankungen verursachen

Bei lang anhaltenen Rötungen oder Quaddeln auf der Haut, Dauerschnupfen oder Schnupfen immer zur gleichen Jahreszeit, andauerndem Juckreiz in den Augen oder unklaren Magen-Darm-Beschwerden sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Erster Ansprechpartner ist immer der Hausarzt. Er wird gegebenenfalls an einen Facharzt überweisen, zum Beispiel an einen Haut-, Augen- oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Achten Sie darauf, dass der Facharzt die Zusatzbezeichnung „Allergologe“ besitzt.

 

Was ist von Alternativen Heilmethoden zu halten?

Weil immer mehr Menschen Angst vor Nebenwirkungen von Medikamenten haben, suchen sie nach Alternativen. Doch nur die wenigsten halten, was sie versprechen. Eine wissenschaftlich belegte Wirksamkeit bei der Behandlung von Allergien besteht bei Entspannungsmethoden und einer Psychotherapie. Allergiker sollten diese zusätzlich zu ihrer ärztlich verordneten Therapie anwenden, auch wenn sie selbst keinen psychischen Einfluss erkennen.

 

Wie kann eine Psychotherapie helfen?

Eine Psychotherapie kann auf mehrfache Weise helfen:

  1. Angst, Stress oder Unruhe wirken sich negativ auf Allergiker aus. Oft verstärken seelische Probleme die Beschwerden oder lösen neue Schübe aus.

  2. Allergien können stark belasten und Ängste, Nervosität oder auch Depressionen hervorrufen.
  3. An der Art und Weise wie die Allergie erlebt und durchlebt wird, kann der Psychotherapeut erkennen, welche ungelösten seelischen Probleme vorliegen oder welche Schlüsselfähigkeiten noch nicht ausreichend entwickelt wurden.

 

In meiner Heilpraxis erhalten Sie ein unverbindliches und kostenfreies Vorgespräch. Termine können Sie unter 03381 - 32 82 0 82 oder 0176 - 56 23 23 58 vereinbaren.

 

Ich wünsche Ihnen alles Gute, damit Sie nicht allergisch reagieren müssen!

Ihr Christian Berger

 

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So

13

Mär

2016

Psychotherapie hilft normalen Menschen

Falsche Scham verhindert oft die Inspruchnahme notwendiger Hilfe

 

Erschienen am 13.03.2016 im Brandenburger Wochenblatt BRAWO in der Rubrik

'Bei Experten vor Ort nachgefragt'.

Psychotherapie möchte psychische, also seelisch bedingte Störungen heilen oder zumindest lindern. Seelische Störungen können sich im Mentalen, Emotionalen oder Körperlichen zeigen. Also zum Beispiel als Konzentrationsstörung, als Angst oder als Neurodermitis. Hier zeigt sich, wie eng Körper, Geist und Seele miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen.

 

Wo liegt der Unterschied zu Begriffen wie Selbsterfahrung, Beratung, Coaching?

Bei seelischen Störungen, die einer Psychotherapie bedürfen, leiden die Betroffenen. Letztendlich geht es aber sowohl bei der Psychotherapie wie bei den genannten Begriffen um Persönlichkeitsentwicklung. Das heißt, sich selbst besser kennenzulernen und zu reifen. Bei Psychotherapie um dem Leidensdruck ein Ende zu setzen, bei den anderen Begriffen um eine Weiterentwicklung aus privaten oder beruflichen Gründen zu erzielen. Die Ziele sind bei allen ein stärkeres Selbstbewusstsein im Denken, eine größere Selbstsicherheit im Handeln und mehr Selbstvertrauen im emotionalen Bereich oder einfach Gesundheit.

 

Man sagt, zur Psychotherapie zu gehen, ist in den USA so selbstverständlich, wie zum Friseur oder Zahnarzt zu gehen.

Das ist in Deutschland anders. Sätze wie „Ich bin doch nicht verrückt“ oder „Ich habe kein seelisches Problem, ich habe eine echte Krankheit“ zeigen eine weitverbreitete Abwehrhaltung. Dabei hat jeder von uns einen Rucksack mit auf den Weg bekommen, der zu leidvollem Erleben führen kann.

 

Wann sollte ich in Betracht ziehen, dass die Ursache im Seelischen liegen könnte?

Wenn ein Problem längere Zeit besteht oder immer wiederkommt. Sprechen Sie Ihren Hausarzt an oder holen Sie sich Rat bei einem Psychiater, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker für Psychotherapie.

 

In meiner Heilpraxis erhalten Sie ein unverbindliches und kostenfreies Vorgespräch. Termine können Sie unter 03381 - 32 82 0 82 oder 0176 - 56 23 23 58 vereinbaren.

 

Ich wünsche Ihnen eine gesunde Zeit ohne falsche Scham!

Ihr Christian Berger

 

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Di

08

Mär

2016

Rückenschmerz

Dem Schmerz zu Leibe rücken

 

Eine gekürzte Fassung erschien am 08.03.2016 in der Märkischen Allgemeine MAZ.

Das Gute des Schlechten

Rückenschmerzen, inklusive Schulter- und Nacken-schmerzen, hat fast jeder einmal, und in den meisten Fällen sind sie unkritisch. Der akute Rückenschmerz erfüllt eine wichtige Frühwarnfunktion unseres Körpers. Er lenkt die Aufmerksamkeit auf die gefährdete Körperregion und ermöglicht so im günstigsten Fall das Ausschalten des schädigenden Reizes. So kommt und vergeht der Schmerz oft nach ein paar Tagen.

 

Richtiges Verhalten bei Rückenschmerzen

Auch wenn Betroffene subjektiv den Eindruck haben, Ruhe helfe am besten gegen ihre Schmerzen, sollten sie versuchen, Schonverhalten zu vermeiden und möglichst normal weiterzuleben, sich zu bewegen und in der schlimmen Phase höchstens kurzzeitig Schmerzmittel einzunehmen. Bettruhe, Spritzen, Wärme- oder Kälteanwendungen als sogenannte passive Therapiemaßnahmen sowie Krankschreibungen werden von immer weniger Ärzten verordnet.

 

Wenn der Schmerz nicht nachlässt

Hält der Schmerz länger als 3 Monate an, spricht man vom chronischen Rückenschmerz. Er verliert allmählich seine Warnfunktion und kann sich sogar zu einer eigenständigen Schmerzkrankheit mit einer veränderten Schmerzwahrnehmung und Schmerzverarbeitung entwickeln. Dabei merken sich Nervenzellen den Schmerzreiz und lösen ihn auch aus, wenn gar kein Grund mehr dafür besteht. Diese Ausbildung eines Schmerzgedächtnisses verschärft die Problematik chronischer Rückenschmerzen zusätzlich. Chronischer Rückenschmerz sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Denn er sorgt laut der Deutschen Schmerzgesellschaft für 15% aller Krankentage und 18% der Frühberentungen.

 

Schmerztherapie im Wandel

Bei der Schmerztherapie zählt die sogenannte multimodale Therapie zu den wichtigsten Errungenschaften der letzten 30 Jahre. Hier werden ärztliche, physio- und psycho-therapeutische Behandlungen gemeinsam gegen den Schmerz eingesetzt. Wobei die psycho-therapeutische Behandlung bei Betroffenen seltener bekannt ist. Studien belegen jedoch, dass psychische Faktoren, wie Stress, dauerhafte Überlastung und Unzufriedenheit im Privat- und Berufsleben, mindestens einen genauso großen Einfluss auf die Chronifizierung haben können wie organische Faktoren. Durch das Verschieben der seelischen Konflikte findet eine (scheinbare) Entlastung der Psyche statt, denn die ganze Aufmerksamkeit ist nun auf den körperlichen Schmerz gerichtet. Wenn trotz fachgerechter ärztlicher Versorgung Einschränkungen im Alltag bestehen, empfiehlt die 'Nationale VersorgungsLeitlinie Kreuzschmerz', spätestens nach 12 Wochen Schmerzdauer die Notwendigkeit einer multimodalen Therapie zu prüfen. Denn eine Chronifizierung sollte unter allen Umständen verhindert werden.

 

Ganzheitliche Betrachtung wichtiger denn je

Besonders beim Rückenschmerz wird deutlich wie wichtig eine ganzheitliche Betrachtung notwendig ist. Und das im doppelten Sinne. Nicht nur, dass die Erfahrungen aus der multimodalen Therapie erneut zeigen, dass  Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden. Auch innerhalb der psychotherapeutischen Behandlung ist es hilfreich, den Rückenschmerz als Teil einer Gesamtsituation, als Folge des gesamten bisherigen Lebens zu verstehen.

 

In meiner Heilpraxis erhalten Sie ein unverbindliches und kostenfreies Vorgespräch. Termine können Sie unter 03381 - 32 82 0 82 oder 0176 - 56 23 23 58 vereinbaren.

 

Ich wünsche Ihnen eine schmerzfreie, aufrechte Haltung!

Ihr Christian Berger

 

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So

28

Feb

2016

Schlafstörungen

Sanft schlafen kann der, der keine Sorgen hat

 

Eine gekürzte Fassung erschien am 28.02.2016 im Brandenburger Wochenblatt BRAWO.

Ist gesunder Schlaf wichtig?

Ausreichend Schlaf tut uns viel Gutes. Denn wie wir heute wissen, ruht der Körper sich nicht nur aus und lädt seine Batterien auf, sondern es laufen auch äußerst aktive Prozesse ab. Beispielsweise lernen wir im Schlaf. Unser Gehirn verarbeitet nachts frisch Aufgenommenes und schafft Ordnung. Wir nehmen im Schlaf ab. Wer nicht zu wenig und nicht zu viel schläft, speckt leichter ab. Und der allseits bekannte Schönheitsschlaf ist keine Mär. Zu geistiger und körperlicher Leistungsfähigkeit gesellen sich ein gestärktes Immunsystem, seelische Ausgeglichenheit, bessere Organ- und Stoffwechselfunktionen.

 

Wie ist es um unseren Schlaf bestellt?

Die Gesundheitsberichterstattung (GBE) des Bundes am Robert-Koch-Institut vermeldet in ihrem Heft Nr. 27, dass Schlafstörungen zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden in der deutschen Bevölkerung gehören. Umfragen zufolge leiden ca. 25% der Erwachsenen an Schlafstörungen. Sie schlafen schlecht ein, schlafen nicht durch oder wachen zu früh auf. Über 10% erleben ihren Schlaf oft oder dauerhaft als nicht erholsam. Wird infolge des gestörten Schlafs das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit eingeschränkt, kann das negative Auswirkungen auf den privaten, sozialen, schulischen und beruflichen Bereich haben, langfristig sogar die körperliche Gesundheit beeinträchtigen.

 

Können uns Schlaftabletten helfen?

Um die negativen Auswirkungen gestörten Schlafs zu vermeiden, erfolgt nicht selten der Einsatz von Schlaftabletten. Doch sie beseitigen nicht die Ursache, sondern bekämpfen lediglich das Symptom. Bestimmte Schlafmittel führen sogar dauerhaft eingenommen zu einer Abhängigkeit und zu weiter bestehenden, zum Teil sogar zunehmenden Schlafstörungen. Von einer zu sorglosen Einnahme ist daher dringend abzuraten. Und als Dauerlösung sind Schlaftabletten nicht geeignet. Auch wenn ein Arzt Schlaftabletten verschreibt, bleibt es in der Verantwortung des Betroffenen, sorgsam damit umzugehen und weiterhin nach Alternativen und Lösungen zu suchen.

 

Wann besteht berechtigte Sorge?

Als Orientierungshilfe ist an diesem Blogeintrag ein Selbsttest angehängt, der eine erste schnelle Selbsteinschätzung ermöglicht. Allgemein gilt: Kurzfristige Schlafstörungen für wenige Tage treten in belastenden Situationen oder während körperlicher Erkrankungen bei nahezu allen Menschen auf und sind harmlos. Gelegentliche Schlafstörungen von bis zu dreimal die Woche lassen sich oft durch eine Verbesserung der Schlafhygiene durch Vermeidung Schlaf beeinträchtigender Verhaltensweisen wesentlich reduzieren. (Lesen Sie hierzu die Tipps zur Selbsthilfe ganz am Ende des Blogeintrags.) Schlafstörungen allerdings, die länger als vier Wochen andauern, erfordern eine ausführliche Klärung. Denn die möglichen Ursachen sind zahlreich.

 

Wer kann mir helfen?

Der erste Weg führt zum Hausarzt, um organische Gründe auszuschließen. Eventuell wird er weitere Untersuchungen durch Fachärzte wie einem Facharzt für Schlafmedizin anregen. Laut einer Schätzung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin liegen bei ca. 1% der Bevölkerung schlafmedizinische Erkrankungen vor, die eine Untersuchung im Schlaflabor erforderlich machen. Können keine körperlichen Ursachen festgestellt werden, liegt die Ursache meist im seelischen Bereich. Dann kann unter professioneller, psychotherapeutischer Begleitung ein individueller Lösungsweg beschritten werden.

 

In meiner Heilpraxis erhalten Sie ein unverbindliches und kostenfreies Vorgespräch. Termine können Sie unter 03381 - 32 82 0 82 oder 0176 - 56 23 23 58 vereinbaren.

 

Ich wünsche Ihnen einen sanften, tiefen und sorgenfreien Schlaf!

Ihr Christian Berger

 

 

Selbsttest

Der Selbsttest ist als Orientierungshilfe gedacht. Er kann nicht alle Eventualitäten abdecken. Im Zweifel und bei ernsthaften Bedenken sollten Sie sich ärztlich oder psychotherapeutisch beraten lassen.

 

 

Tipps zur Selbsthilfe

Die folgenden Tipps helfen, die sogenannte Schlafhygiene zu optimieren. Arbeiten Sie diese Tipps aber nicht nur stur ab, sondern lassen Sie sich inspirieren und entlarven Sie mit detektivischem Gespür Ihre eigenen Schlaf verhindernden Verhaltensweisen. Ganz wichtig ist Regelmäßigkeit. Gelegentliches Nichtbeachten der TIPPS für eine Nacht ist kein Problem, wenn längere Phasen der strikten Einhaltung dazwischen liegen.

 

TIPP 1 - Im Bett wird nur geschlafen

Arbeiten, Lesen, Fernsehen, Essen, Nachdenken usw. sind aus dem Bett zu verbannen. Wenn Sie im Bett nichts anderes tun, als zu schlafen, dann programmieren Sie Ihr Unterbewusstsein. Es entsteht im Unterbewusstsein eine Verbindung zwischen dem Ort Bett und der Tätigkeit schlafen. Diese Verbindung wirkt mit der Zeit wie ein selbsthypnotischer Befehl, der völlig automatisch ohne Ihr bewusstes Zutun erfolgt.

 

TIPP 2 - Die Ausnahme von der Regel heißt Sex

Keine Regel ohne Ausnahme. So auch bei TIPP 1. Brechen Sie so oft sie mögen die Regel von TIPP 1 durch erfüllende Sexualität. Sollte Ihr Sexualleben allerdings problembehaftet sein, wird es Zeit sich auch dieses Problems anzunehmen und nach Lösungen zu suchen.

 

TIPP 3 - Bleiben Sie im Bett maximal 30 Minuten wach liegen

Wenn die Programmierung des Unterbewusstseins aus TIPP 1 funktionieren soll, dann dürfen Sie nicht lange wach im Bett liegen bleiben. Denn auch das Wachliegen würde mit der Zeit Teil des Programms werden. Stehen Sie also auf und gehen Sie erst wieder ins Bett, wenn Sie wirklich müde sind. Schauen Sie dann aber nicht ständig auf die Uhr. Vertrauen Sie Ihrem Gefühl, wann 30 Minuten ungefähr verstrichen sind. Mit der Zeit lässt sich auch das trainieren. Optimal wäre das Erlernen eines Entspannungsverfahrens wie Progressive Muskel Relaxation, Autogenes Training oder Selbsthypnose. Anstatt wachzuliegen, führen Sie eine dieser Entspannungsverfahren durch mit dem Ziel, währenddesssen oder anschließend (wieder) einzuschlafen. Erst wenn sich der Schlaf auch dann nicht einstellen will, stehen Sie auf.

 

TIPP 4 - Gehen Sie erst ins Bett, wenn Sie müde sind

Damit Sie erst gar nicht in Gefahr laufen, längere Zeit wachzuliegen, gehen Sie erst ins Bett, wenn sie schläfrig sind. Das hört sich selbstverständlich an, wird aber nicht selten außer acht gelassen.

 

TIPP 5 - Schlafen Sie nur im Bett

Wir kommen nochmals auf TIPP 1 zurück. Wenn Sie nur im Bett schlafen, auch den eventuellen Mittagsschlaf oder kurze Nickerchen, dann hilft das bei der Programmierung des Unterbewusstseins. Je einfacher das Programm bleibt, desto schneller ist es verankert.

 

TIPP 6 - Schaffen Sie sich ein Einschlafritual

Sie können sich durch eine Abfolge von gleichen Handlungsabläufen ein Einschlafritual schaffen. Das könnte zum Beispiel wie folgt aussehen: Ins Bad gehen und sich für die Nacht fertigmachen; in den Spiegel schauen, Ihrem Spiegelbild in die Augen schauen und sich für 5 Dinge loben, die am Tag gut gelaufen sind; sich ins Bett legen und eine kleine Entspannungsübung durchführen. Wichtig ist, dass das Ritual immer aus den gleichen Handlungen besteht, welche eine beruhigende Wirkung auf Sie haben. Experimentieren Sie anfangs ruhig ein wenig. Aber dann hat Regelmäßigkeit wieder Vorrang. TIPP 6 hilft 'herunterzufahren' und - Sie haben es sich sicherlich schon gedacht - bei der Programmierung des Unterbewusstseins.

 

TIPP 7 - Stehen Sie jeden Morgen zur selben Zeit auf

Auch an den Tagen, an denen Sie ausschlafen könnten. Denn Ihr Unterbewusstsein lernt dadurch, dass es einen festen Rhythmus gibt. Zur selben Zeit aufstehen heißt natürlich nicht, dass Sie liegen bleiben, wenn Sie früher wach werden. Hier gilt wieder die 30 Minuten Regel.

 

TIPP 8 - Vermeiden Sie störendes Essen und Trinken

Mäßiger Alkoholgenuss kann das Einschlafen unter Umständen erleichtern, verringert aber in der Regel das Durchschlafvermögen und die Erholsamkeit des Schlafs. Ebenso störend wirkt zu schweres Essen und zuviel Trinken kurze Zeit vor dem Zubettgehen. Andererseits kann Essen und Trinken für den Schlaf förderlich sein. Die altbewährte heiße Milch mit Honig, Milch mit Kakao (gemeint sind nicht die Fertigprodukte, die hauptsächlich aus Zucker bestehen und Aromen enthalten), ein Bananenshake usw. Hier können Sie nach Herzenslust ausprobieren, was Ihnen gut tut.

 

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